Wie wir Feedback abwehren - Welche Chancen es uns bietet
Spieglein, Spieglein an der Wand ...
Jeder von uns hat eine Meinung über sich: welche Stärken und welche Schwächen er sich zuschreibt, wie er gerne sein möchte, welche Einstellungen er hat, wie er glaubt, auf andere zu wirken. Dieses Selbstbild ist ein Teil seiner Wirklichkeit und beeinflusst sein Verhalten gegenüber anderen Menschen.
Ebenso wie ich mir ein Bild von mir mache, machen sich andere ein Bild von mir. Wie mich Familienangehörige, Verwandte, Freunde, Kollegen, Vorgesetzte und Mitarbeiter sehen, ist Teil ihrer Wirklichkeit und somit für deren Verhalten mir gegenüber relevant.
Stellen Sie sich einen Filialleiter vor, der immer wieder erlebt, dass nach einiger Zeit die Einsatzbereitschaft seiner Mitarbeiter nachlässt.
Die nachlassende Motivation äußert sich darin, dass mehr Artikel als sonst falsch einsortiert werden, die Kassiererinnen erst spät merken, dass sich vor der einen geöffneten Kasse bereits eine lange Schlange gebildet hat und dass die Mitarbeiter häufiger als üblich sich eine Pause gönnen.
Da er sich selbst als jemanden sieht, der seine Leute locker und eher als Kumpel führt, erklärt er sich diese Verhaltensweisen zunächst damit, dass aufgrund verschiedener Faktoren die Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter seit einiger Zeit höher ist als sonst.
Als sich auch nach einiger Zeit nichts ändert, bekommt er auf Nachfragen das Feedback, dass sein Auftreten häufig als autoritär erlebt wird und die Mitarbeiter sich durch ihn nicht gut behandelt fühlen.
Jetzt hat dieser Filialleiter zwei Möglichkeiten, mit dieser Rückmeldung umzugehen: Er kann sein Selbstbild schützen, indem er das Feedback abwehrt oder er kann das Feedback als Chance zur bewussten Selbstreflexion nutzen.
Abwehrmechanismen
Abwehrmechanismen, um Feedback nicht an sich heranzulassen sind beispielsweise:
• „Ich bin nicht autoritär. Ich will doch nur, dass hier alles schnell geht.“
Rechtfertigung: Ich erkläre dem Feedbackgeber, warum ich mich so verhalten habe und wieso es nicht sein darf, dass ich so auf ihn gewirkt habe
• „Dass die Stimmung im Team so schlecht ist, liegt meiner Meinung nach nicht an meinem Auftreten, sondern an der momentanen Arbeitsbelastung.“
Rationalisierung: Ich führe logisch klingende Gründe für mein Verhalten an, die zwar möglich, aber nicht von mir überprüft worden sind.
• „Bevor gerade Sie mein Auftreten kritisieren, sollten Sie lieber mal vor Ihrer eigenen Türe kehren!“
Gegenangriff: Ich attackiere den Feedbackgeber und vergleiche mein kritisiertes Verhalten mit Fehlverhalten von ihm.
Gemeinsam ist allen Abwehrmechanismen, dass die Ursachen nicht im eigenen Verhalten, sondern woanders gesucht werden. Dadurch muss sich der Feedbacknehmer nicht mit der tatsächlich von ihm erzielten Wirkung auseinandersetzen.
Chance zur Reflexion
Da unser Selbstwertgefühl in hohem Maße von unserem Selbstbild abhängt, kann es wichtig und gesund sein, wenn wir Feedback abwehren. Die Kehrseite dieser Medaille ist jedoch, dass wir uns dadurch eine Chance zur persönlichen Weiterentwicklung und zur bewussten Gestaltung unserer Beziehungen nehmen. Nur wenn wir gezielt Feedback auch an uns heranlassen, es reflektieren und daraus lernen, können wir zu neuen Entscheidungen kommen und uns verändern.
Für den Filialleiter hieße dies nachzuforschen, wie er diese autoritäre Wirkung auf sein Team erzielt. Möglicherweise kommt dabei heraus, dass die Mitarbeiter verärgert sind, weil er Fehler vor Kunden kritisiert oder weil er es an Anerkennung für die guten Leistungen fehlen lässt.
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